WebP ist ein Bilderformat, also so was wie JPG, PNG oder GIF, von dem Google behauptet(e) es sei sooooo viel besser, was Bilder-Optimierungen für das Web anbelangt. Also "verkleinern" des Speicher- und Ladebedarfs von Bilder im Internet. Ist ja schließlich eine Entwicklung aus dem Hause G. Muss besser sein.
Eh klar, dass dann aus diversen (Teils-Pseudo-)SEO-Ecken nach WEBP-Unterstützung geblöckt wird.
Also begab ich mich mal in die Herde:
Nach 3 Tagen testen unter realen Joomla-Verhältnissen mit einem meiner Joomla-Plugins, das auch für Bildoptimierung zuständig ist, sehe ich die pauschal versprochenen Effekte (25-30% Bildgrößenreduzierung im Vergleich zu z.B. JPG) NICHT.
Es ergaben sich WEBP-Bilder (aus einem großen JPG-, PNG-, GIF-Mischmasch einer Live-Seite),
- die sind etwas kleiner,
- andere sind größer,
- andere sind gleich
(bezogen auf die Speichergröße in kB).
Generell: Sehr große Bilder (> 1200px), kaum positive Effekte.
Einziges Format, wo ich sage "generell OK" sind PNG-Bilder im Fireworks-Format, die mir aber sowieso nur versehentlich auf den Server gelangen. Die habe ich aber auch nicht verglichen mit Umwandlungen nach JPG.
Dabei habe ich von allen Bildern 5 verschiedene Größen generieren lassen, jeweils im Originalformat sowie im WEBP-Format.
Nicht konstant der Fall, aber einige WEBP-Bilder sind erheblich verpixelter als die Pendants selber Größe. Umgekehrt ist das aber nicht der Fall.
Im Durchschnitt, bezogen auf Gesamtlade-Volumen einer Joomla-Blog-Seite mit vielen Einleitungsbildern, kann man nur milde lächeln über den dollen Effekt.
Einschränkend muss man (vielleicht) dazu sagen, dass ich natürlich bei meinen Versuchen bei einem 0815-Provider auf PHP-Bibliotheken angewiesen bin, die auf dem Server installiert sind. Also ein Versuch "unter realen Joomla-Verhältnissen" eines normalen Benutzers.
Es blieb nur GD, da IMAGEMAGICK bei dem Provider keine WEBP-Unterstützung bietet. Weiß aber auch nicht, ob das unterm Strich Unterschiede macht.
Als "ausführende Instanz" habe ich die PHP-Bibliothek http://image.intervention.io/getting_started/formats verwendet. Ein Hoch übrigens auf diese Bibliothek, nur nebenbei gesagt. Man lobt ja zu selten...
Weiteres Kriterium: Da nicht alle Browser WEBP unterstützen (derzeit z.B. Safari), muss man natürlich Fallbacks auf z.B. JPG-Bilder anbieten:
1) Ca. doppelter Speicherbedarf im Webspace für optimierte Bilder.
2) Mehr HTML-Code der ausgelieferten Webseite, da ja jedes Bild für den Fallback mehr davon braucht.
3) WEBP ist ein Format, das meine (zugegeben altertümlichen) Bilder-Anschau-und-Durchblätter-Programme nicht unterstützen.
Kurz: Der innere Zwang, dass man jetzt unbedingt WEBP-Bilder verwenden muss, weil Google was verspricht, ist bei der einen oder anderen Seite vielleicht angebracht, ein generelles Allheilmittel ist das aber nicht und man sollte Leuten misstrauen, die das bspw. im Zusammenhang mit SEO blind bejubeln.
Trotzdem lasse ich das jetzt in meinem Plugin drinnen, allerdings mit einem Häkchenfeld zum Deaktivieren Bis dann irgendwann mal MozJPEG (libjpeg-turbo) unter PHP zu neuen Tests einlädt