Zwickmühle: Joomla4-Upgrade dringend geboten, aber nicht möglich, weil wichtige Extensions noch nicht mitspielen. Ideen?

  • Seit ca. 12 Jahren baue ich Joomla-Webseiten. Einige (Gott sei Dank nur wenige) davon sind sehr komplex hinsichtlich der Vielzahl verschiedener integrierter Funktionen. D. h. dort kommen so einige umfangreiche Extensions zum Einsatz.

    Bisher ist es mir gelungen, diese komplexen CMS-Versionen im Schnitt so ca. 4 bis 6 Jahre am Laufen zu halten, bevor der Kunde für einen Komplettrelaunch erneut in die Tasche greifen musste. Unter anderem dank der RSFirewall gab es keine erfolgreichen Hackereinbrüche - auch wenn das EOL der genutzten Version schon 2 bis 3 Jahre zurücklag und es keine (Sicherheits-)Updates mehr gab.


    Erstmalig jetzt beim Übergang von Version 3.x auf 4.x befinde ich mich in einer Zwickmühle, weil auch heute noch für meine Kunden wesentliche Extensions nicht mit Joomla 4.x zusammenarbeiten können, z. B. der OSG-Seminarmanager, aber auch SOBIpro mit dem von mir eingesetzten Template, um nur zwei davon zu nennen. Die Zwickmühle entsteht durch das einerseits Noch-nicht-updaten-können, solange nicht diese beiden Komponenten a) überhaupt und b) reibungslos unter Joomla 4 laufen und andererseits durch das vermutlich bald zum Updaten-gezwungen-sein, weil irgendwann der Hoster eine minimale PHP-Version voraussetzen wird, wobei z. B. der jetzt installierte (und umfangreich individualisierte) Seminarmanager mit maximal PHP 7.3 kooperieren kann.


    Simple Migrationen haben bei diesen komplexen Seiten schon in der Vergangenheit nie wirklich funktioniert, so dass es sich jedes Mal um den kompletten Neubau (Relaunch) der Seiten handelte. Und jetzt bei den erheblichen Neuerungen von Joomla 4 und Bootstrap 5 ist da erst recht nicht dran zu denken. Gerade bei dem Seminarmanager* kann ich mir vorstellen, dass sich seine Version 4 noch bis weit ins nächste Jahr hineinziehen wird, so dass ich im besten Fall wahrscheinlich erst Ende 2023 upgraden kann, da sämtliche Extensions mitspielen müssen.

    *) der seit ca. 2 Jahren von der Webtribute GmbH, Schweiz, weiterentwickelt wird, dabei aber offenbar erhebliche unerwartete Probleme bereitet.


    Wie würdet Ihr es einem Kunden kommunizieren, dass das Updaten zwar dringend geboten, aber technisch noch nicht möglich ist und daher voraussichtlich erst zu einem Zeitpunkt erfolgen kann, zu dem Joomla 4 dann nur noch kurze Zeit bis zum Erreichen seines EOLs leben wird - vielleicht nur noch ca. 2 Jahre, maximal 3 und dass es dann für den Kunden erneut heißt "Mücken zücken" für den nächsten Relaunch?


    In meiner "Verzweiflung" denke ich schon daran, den beiden Seminarmanager-Kunden zu empfehlen, auf Wordpress oder auch Typo3 umzusteigen und sich dazu eine spezialisierte Agentur zu suchen (ich bin nicht bereit, mich auf meine alten Tage in für mich komplett unbekannte CMS' einzuarbeiten. Ich kann nur Joomla einigermaßen und will auch nichts anderes erlernen - mit Ü70.

    Alternativ denke ich daran, zwar den Relaunch der Webseiten anzubieten, aber alles, was bisher der eigene Seminarmanager abgedeckt hat, in Zukunft bei einem dieser externen Buchungsdienstleister zuzukaufen.


    Hat jemand hier einen eleganteren Vorschlag für dieses Dilemma?

  • Du musst ja nicht sofort updaten, denn Sicherheits-Updates für J3 gibt es noch bis August 2023.

    Also, erst mal kein Druck. Bis dahin werden auch viele Erweiterungen J4-tauglich sen, so wohl auch der Seminarmanager u.a.

    Das Update von J3 auf J4 ist mittlerweile mit wenigen Problemen behaftet und wenn man sich an die Vorgaben hält auch problemlos zu meistern.

    Die Templates sind auch kein großes Hindernis, sondern eher eine Chance neue Technologien zu nutzen. Hier kann sehr viel bereits mit dem J4 Standard abgebildet werden und alternativ gibt es wirklich viele tolle Templates mit gutem Framework.

  • Du musst ja nicht sofort updaten, denn Sicherheits-Updates für J3 gibt es noch bis August 2023.

    Also, erst mal kein Druck. Bis dahin werden auch viele Erweiterungen J4-tauglich sen, so wohl auch der Seminarmanager u.a.

    Das Update von J3 auf J4 ist mittlerweile mit wenigen Problemen behaftet und wenn man sich an die Vorgaben hält auch problemlos zu meistern.

    Ja, aber so ein Jahr ist ruckzuck rum und viel mehr als drei bis vier komplexe Webseiten neu bauen schaffe ich da nicht - neben meinen anderen Aufgaben. Wenn man einen ganzen Strauß "großer" Extensions von verschiedensten Entwicklern hat, die ihrerseits alle (mittels Overrides) individuell angepasst sind und die unter dem CMS reibungslos zusammenarbeiten müssen, dann ist ein simples "Update" (auf Knopfdruck bzw. einfach drüberbügeln) eh nicht möglich. Dabei geht nach meiner Erfahrung so vieles schief (das manchmal gar nicht unmittelbar sichtbar ist), dass es zeitsparender ist, die ganze Kiste komplett neu aufzusetzen.


    Was mir Sorgen macht: Angenommen so ein Relaunch wird im August 2023 fertig, da ist doch Joomla 4 dann bereits 2 Jahre alt. D. h. nach weiteren 2 spätestens 3 Jahren kommt wahrscheinlich schon sein EOL, und ich muss dem Kunden dann schon wieder einen Relaunch verkaufen* - oder aber "Augen zu und durch" das Teil auch nach Supportende noch 2 bis 3 Jahre weiterbetreiben. Das habe ich vor Jahren mit Joomla 1.5 gemacht. Ist zwar gutgegangen, aber ich möchte es möglichst vermeiden.

    *) Was mir Bauchschmerzen macht, denn ich würde es mir ja auch nicht gefallen lassen, alle 2 bis 3 Jahre irgendein teures Dingens (ob nun Webseite oder Auto) neu kaufen zu müssen. Ich fahre ja auch meine Carina jetzt schon etwa 25 Jahre und stehe drauf, Werte möglichst lange zu erhalten und zu nutzen.

    Zitat

    Die Templates sind auch kein großes Hindernis, sondern eher eine Chance neue Technologien zu nutzen. Hier kann sehr viel bereits mit dem J4 Standard abgebildet werden und alternativ gibt es wirklich viele tolle Templates mit gutem Framework.

    Das Template ist die kleinste Hürde. Ich habe mich bereits auf "RSMatias" von RSJoomla eingeschossen und passe seine Formen, Farben und Positionen jeweils an den Kundenwunsch an - hauptsächlich via custom.css. Dabei merken die verschiedenen Kunden gar nicht, dass da immer dieselbe bloß anders lackierte Karosserie drunter steckt.

    Mehr als ein "Basistemplate" brauche ich nicht. Außerdem will ich auch nicht immer wieder umdenken müssen, wenn ich Templates von unterschiedlichen Entwicklern nutzen würde.

  • Naja, kann deine Bedenken wegen den Updates und auch Upgrades durchaus nachvollziehen. Hier gilt es aber auch zu bedenken, dass die Proivider darüber entscheiden, wann z.B. die PHP-Version xy nicht mehr angeboten wird und man nun entweder zu einem anderen Hoster wechseln muss oder einen dedizierten Server anmietet um die Seiten noch länger laufen zu lassen.


    Kauft der Kunde ein Auto, so rechnet er mit einer maximalen Nutzungszeit von X Jahren. Warum man immer davon ausgeht, dass eine Webseite ewig laufen kann ist mir zu einfach gedacht. Hier sollte der Kunde auch schon zu Beginn darauf hingewiesen werden, dass die Betreuung von webseiten immer mit Aufwand und Arbeit verbunden ist.


    Nehmen wir mal drei bekannten Kundengruppen als Beispiel.

    Gruppe 1: nur eine neue Webseite oder relaunch und einmalig dafür bezahlen.

    Gruppe 2: neue Webseite oder relaunch, einmaliger Betrag und zusätzlich Updateservice.

    Gruppe3: neue Webseiste inklusive Betreuung und monatliche Zahlung

  • Naja, kann deine Bedenken wegen den Updates und auch Upgrades durchaus nachvollziehen. Hier gilt es aber auch zu bedenken, dass die Proivider darüber entscheiden, wann z.B. die PHP-Version xy nicht mehr angeboten wird und man nun entweder zu einem anderen Hoster wechseln muss oder einen dedizierten Server anmietet um die Seiten noch länger laufen zu lassen.

    Ja, richtig. Ich lasse alle von mir betreuten Webseiten seit vielen Jahren bei http://www.all-inkl.com hosten. Mit dessen technischem Angebot und seiner Kundenfreundlichkeit, aber auch mit den fairen Preisen sowie der jederzeitigen Kündigungsmöglichkeit bin ich sehr zufrieden.


    Gerade habe ich mit dem Support telefoniert und weiß jetzt, dass die PHP-Version 5.6 voraussichtlich im April 2023 deaktiviert wird. Glücklicherweise betreue ich nur eine so alte Webseite, die bisher nicht über 5.6 hinaus kooperieren kann. Das ist kein Problem! Die meisten anderen Seiten laufen mit einer der 7er-Versionen. Hier wurde noch kein Zeitpunkt zur Deaktivierung diskutiert. Seitens des Hosters habe ich also noch etwas Spielraum ... und mit etwas Glück endet ja mein eigenes EOL schon vorher. Altsein macht eh nicht so den Superspaß, wie ich erstaunt feststelle ... 8)


    Leider bietet all-inkl keine dedizierten Server an (die der Kunde von vorn bis hinten selbst konfigurieren kann - und auch muss). Damit wäre ich aber auch überfordert. Ich bin ja froh, dass ich mich unterhalb von PHP um nichts kümmern muss, sondern dass all-inkl alles managed. Das gilt aber nicht nur für die Shared-tarife, sondern auch für die "managed Server". Die kümmern sich automatisch um alle Konfigurationen unterhalb von PHP, was aber auch bedeutet: So ein "managed Server" bietet dann auch keine niedrigere PHP-Version als die Shared-hosting-Tarife. Grundsätzliche Änderungen im PHP-Bereich sind dann immer systemweit und betreffen auch die gemanagten Server.

    Zitat

    Kauft der Kunde ein Auto, so rechnet er mit einer maximalen Nutzungszeit von X Jahren. Warum man immer davon ausgeht, dass eine Webseite ewig laufen kann ist mir zu einfach gedacht. Hier sollte der Kunde auch schon zu Beginn darauf hingewiesen werden, dass die Betreuung von webseiten immer mit Aufwand und Arbeit verbunden ist.

    Wenn der Autokunde geschäftsmäßig denkt, dann ist das sicher so. Ich dagegen bin kein richtiger Geschäftsmann sondern sehe meinen Schwerpunkt als Techniker. In den letzten 5 Jahrzehnten habe ich insgesamt 6 Autos gefahren. Jedesmal mit der Hoffnung, dass die Dinger so lange wie nur möglich halten mögen (natürlich ohne dass mir die Reparaturen die Haare vom Kopf fressen). In jungen (und wilden) Jahren hielten die Teile nur selten mehr als 2 Jahre - dann hatte ich sie kaputtgefahren oder kaputtfahren lassen. Erst nachdem ich etwas älter und ruhiger wurde, hatte ich mich für einen Toyota Carina entschieden. Und der läuft und läuft und läuft ... jetzt schon knapp 25 Jahre. Ich bin nicht bereit, ihm eine "Nutzungszeit" zuzurechnen. Der muss solange wie möglich halten (und mich am besten überleben). Danach schaffe ich mir keinen neuen bzw. gebrauchten Wagen mehr an (weder fossil noch elektrisch betrieben), sondern gebe meine Fahrerlaubnis* ab. Der Straßenverkehr bereitet mir schon seit vielen Jahren keine Freude mehr. Die zunehmenden Staus nerven nur noch, so dass ich mich mit einem einfachen Fahrrad zufrieden gebe. Meinen Vorort hier in der Stadt will ich auch gar nicht mehr verlassen - außer bei der von mir gewünschten Seebestattung.


    *) Gerade stelle ich erstaunt fest, dass das übliche Wort "führersch***" hier zu den automatisch zensierten Begriffen gehört!

    Zitat

    Nehmen wir mal drei bekannten Kundengruppen als Beispiel.

    Gruppe 1: nur eine neue Webseite oder relaunch und einmalig dafür bezahlen.

    Gruppe 2: neue Webseite oder relaunch, einmaliger Betrag und zusätzlich Updateservice.

    Gruppe3: neue Webseiste inklusive Betreuung und monatliche Zahlung

    Gruppe 1 habe ich nicht im Kundenkreis. Die meisten sind Gruppe 2 und die mit den besonders komplexen Seiten gehören zur Gruppe 3. In der monatlichen Zahlung sind aber keine zukünftigen Relaunches enthalten, sondern nur laufende Sicherheits- und Funktionsupdates von Joomla und allen Extensions sowie Datenpflege und technische bzw. inhaltliche zwischenzeitliche Änderungen/Erweiterungen, die vom Kunden gewünscht werden.


    Einen Relaunch habe ich immer separat angeboten und abgerechnet, wobei es mir wichtig war, meine Betreuung so handzuhaben, dass bisher ein Relaunch nicht vor 5 bis 6 Jahren (auch schon mal erst nach 7) zwingend erforderlich wurde.


    Macht das hier jemand anders?

  • Da kommst du vielleicht nicht drumherum, deine Angebote anders zusammenzustellen.


    Vorschlag zum Beispiel wäre, du machst ein 10 Jahrespaket, überlegst wie viele Kosten für Support, Datenpflege, ggf. 2x Relaunch usw. anfallen.


    Für Gruppe 3 könnte man die Vertraglichkeiten mit dem Hinweis versehen, dass ein Relaunch bisher da nicht enthalten ist.

    Entweder dann monatliche Kosten (inkl. Relaunch) dann auf Summe xy erhöhen.

    Oder die Kundschaft muss aller 5 Jahre in den sauren Apfel beißen und den Extrabeitrag zahlen.

    Das Ganze kann man ja auch ganz gut mit Sicherheit usw. begründen.

  • Kundensicht

    Ich möchte eine Homepage, wer macht die mir.

    Was dahinter steht (Software etc.) ist unwichtig. Möchte nur die Optik und die Funktion.


    Diesem zu erklären warum man gerade auf diese oder jene Software gesetzt hat und er jetzt wieder zahlen soll erschließt sich dem Kunden natürlich nicht.


    Das war nur mal so nebenbei bemerkt.

  • Ja, das kann ich verstehen.


    Aber je mehr ich mir das Ganze durch den Kopf gehen lasse, komme ich zu dem Schluss, dass es mir zu unwägbar wird.*


    So drängt es mich schon seit Jahresbeginn, nur noch Joomla 4-Webseiten zu verbauen. Das aber kann ich nicht konsequent, weil bestimmte meinen Kund*innen wichtige Extensions immer noch nicht auf J4 laufen - z. B. der OSG-Seminarmanager und das CCK SOBI Pro. Letzteres macht den Anschein, dass es wohl in wenigen Monaten in Produktivseiten integriert werden könnte. Leider aber soll das mich interessierende "technische" Template "SOBISort" ganz nach hinten gestellt werden, weil die meisten Kunden sich nicht dafür interessieren. Zuerst werden dann die "Theme Templates" und Applicationen abgearbeitet.


    Diesen Umstand, die neue Version vernünftigerweise jetzt schon einsetzen zu müssen, aber aus praktischen Gründen nicht einsetzen zu können, weil Extensions noch nicht mitspielen, erlebe ich jetzt beim Übergang von J3 auf J4 zum ersten Mal in den letzten 12 Jahren.

    Mein Eindruck: Etliche Entwickler von Extensions (zumindest von den komplexeren) scheinen mit J4 überfordert zu sein und mein Bauchgefühl sagt mir, dass sie möglicherweise bald die Lust verlieren könnten, in diesem Geschäft weiterzumachen - weil von der Entwicklung her zu aufwendig und vom möglichen Profit her zu unbedeutend.


    Das habe ich beim Übergang von J1.5 auf J2.5 und auch J2.5 auf J3 anders in Erinnerung. Die für mich wichtigen Extensions standen da praktisch zeitgleich zur Verfügung. Aber vielleicht liegt es ja auch an mir oder meinen Kund*innen, bzw. an deren gestiegenen funktionalen Ansprüchen, die zwangsläufig zu mehr Komplexität führen.


    *) Das in Tateinheit mit meinem Alter lässt mich immer häufiger ans Aufhören denken, zumal es mir auch zunehmend weniger Freude bereitet, mich mit Ü70 noch in neue Techniken einzuarbeiten. Gerade denke ich an den Sprung von Bootstrap 2 (Joomla 3) auf Bootstrap 5 (Joomla 4). Wahrscheinlich wird meine Lösung in baldiger Geschäftsaufgabe liegen. Aber auch hier fühle ich mich in einer (Entscheidungs-)Zwickmühle: Der Bau komplexer Webseiten und die möglichst pfiffige Lösung entsprechender technischer Aufgabenstellungen ist so ziemlich das einzige, was mich seit vielen Jahren noch interessiert. Ich befürchte, dass ich auch die Lust am Leben verliere, wenn mir diese Herausforderungen und Aufgaben plötzlich fehlen. Ich war nicht schlau bzw. vorausschauend genug, mir über lange Jahre interessante Hobbys zuzulegen, die auch im hohen Alter (bis kurz vor's Abnippeln) noch betreib- und genießbar sind ...

  • Upgradekompartibilität ist das was Joomla einfach fehlt. Immer wieder gibt es bei Versionswechseln das gleiche Problem. Templates und Erweiterungen sind nicht mehr kompartibel. Entwickler kommen mit den Anpassungen nicht mehr nach und haben einfach keine Lust mehr diesen immer wiederkehrenden Joomla - Anforderungen hinterherzulaufen.


    Aber die Hoster sind auch nicht gerade zimperlich. Hier wird teilweise ohne Rücksicht auf Verluste einfach mal abgeschaltet, was angeblich unsicher ist und nicht mehr mit Patches versorgt wird. Statt dieses angebliche Sicherheitsrisiko dem zahlenden Kunden zu überlassen wird einfach der Service eingestellt und der Kunde muss zusehen, wie er dann klar kommt. Bestes Beispiel ist end of Service PHP 7.4.


    Mit Upgradefähig meine ich aber auch, dass die Joomla-Core Entwicklung, die Belange der Programmierer*innen noch mehr berücksichtigen sollte und Mechanismen schafft, die auch den weiteren Einsatz älterer Erweiterungen und Plugins ermöglicht. Entwickler*innen benötigen mehr Zeit und da sollten alle zusammenarbeiten. Jetzt kommt bald J4.2 dann 4.3 und ich bin gespannt, wie diese Updates laufen werden.


    Ehrlich, ich hab ein mumiges Gefühl aber lasse mich gerne positiv überraschen.


    Und mitten in den Entwicklungsarbeiten für Joomla 4 wird schon von Joomla 5 geredet. Ich habe vor kurzen von einem Entwickler folgenden Satz gehört:

    Wenn bei Joomla 5 nicht sichergestellt ist, dass für J4 geschriebene Erweiterungen und Plugins weiterhin funktionieren, schmeiß ich hin und mach was anderes.


    Denke dass zeigt schon in welche Richtung es gehen könnte...oder vielmehr nicht mehr gehen könnte.

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    Und mitten in den Entwicklungsarbeiten für Joomla 4 wird schon von Joomla 5 geredet. Ich habe vor kurzen von einem Entwickler folgenden Satz gehört:

    Wenn bei Joomla 5 nicht sichergestellt ist, dass für J4 geschriebene Erweiterungen und Plugins weiterhin funktionieren, schmeiß ich hin und mach was anderes.


    Denke dass zeigt schon in welche Richtung es gehen könnte...oder vielmehr nicht mehr gehen könnte.

    Ja, das kann ich verstehen.


    Ich befürchte, dass Wordpress dann Joomla auch noch den letzten Rest Butter vom Brot zieht.


    So habe ich z. B. einem Kunden, dessen Hauptanwendung unter Joomla 3 der OSG-Seminarmanager ist, empfohlen, sich eine Wordpress-Agentur zu suchen und umzusteigen, denn nach meinem Kenntnisstand kann Wordpress im Zusammenhang mit WooCommerce ein funktionierendes Seminarbuchungssystem auf die Beine stellen.

    Ich selbst aber habe einfach keine Lust, mich in Wordpress einzuarbeiten.

  • Mir geht es auch zum Teil so.

    Ich zögere bei einer größeren Seite auch auf J4 zu gehen weil es, jetzt nicht lachen, einfach kein richtiges Kontaktformular mehr gibt wie das FoxContakt.

    Dieses habe ich mehrfach in der Seite für die verschiedensten Sachen eingebunden.

  • Liebe Leute,


    seit geraumer Zeit schleiche ich nun schon um die Frage herum "Wie sag ich es meinen KundInnen?" Ich würde gerne in den nächsten Tagen eine Info zum Wechsel von Joomla 3 auf 4 rumschicken, damit sie schon mal vorbereitet sind. Dabei werde ich natürlich erst einmal alle positiven Aspekte von Joomla 4 nennen und dabei auch betonen, dass das Upgrade eine Gelegenheit ist, die Website aufzufrischen und zu entrümpeln.


    Trotzdem ist es für viele meiner KundInnen schwer nachvollziehbar - bzw. sie rechnen einfach nicht damit - dass beim Upgrade Kosten auf sie zukommen werden.


    Vor allem die Templates müssen bei vielen der Websites aus den vergangenen 5-10 Jahren neu gestrickt werden. Das geht ja nicht immer mal einfach aus dem Handgelenk, je nachdem was sich so ein/e GrafikDesignerIn damals hat einfallen lassen ... Die Templates sind allesamt reichlich individuell.


    Zum Glück nutze ich seit geraumer Zeit Yootheme, was die Umstellung von 3 auf 4 unbeschadet mitmacht. Aber bei allen anderen wird das complicado.


    Wie kommuniziert ihr das?


    Übrigens: Die Entwickler des Seminarmangers haben eine J4-kompatible Version für September angekündigt. Bin gespannt.


    Noch ein Übrigens: Ich habe auch mit WordPress ähnliche Erfahrungen gemacht, z.B. das gekaufte Themes mit der neuen Version von WordPress 6.x nicht laufen, ganz abgesehen von einigen der unzähligen Plugins.


    Liebe Grüße
    Antonella

  • nicht schreiben sondern reden. Persönliche Ansprache ist viel besser als eine Mail. Viele betrachten Webseiten noch als notwendiges Übel und unnötige Investition aber wenn das Auto in die Jahre kommt...na dann muß halt ein neues her und da schaut auch kaum jemand ob die Winterräder des alten passen. Und wer nicht will, der soll sein Glück halt wo anders suchen. Die Kosten werden womöglich höher als gedacht und zu dir haben deine Kunden Vertrauen.

  • Ja, ist ein schwieriges Thema.

    Gerade, wenn man die Seite noch vor J4 erstellt hat. Man will ja auch seinen Kunden guten Support geben.

    Deshalb das Gespräch suchen.

    Ich bin kein Joomla-Profi und mache das nur in meinem genehmigten Nebengewerbe.

    Aber bitte zerreißt mich jetzt nicht wieder.

  • Ich sage ihnen, dass sie nicht zwingend upgraden müssen, sondern die Webseite einfach auf eigene Verantwortung beliebig lange weiterbetreiben können (na ja: bis dass der Hoster sie durch sein PHP-Upgrade scheidet natürlich nur). Mit Joomla 1.5 habe ich das ca. 4 Jahre lang gemacht und mich dabei ganz auf die RSFirewall verlassen. Hat sogar geklappt.


    Wenn sie das nicht riskieren wollen, kalkuliere ich, wie viele Arbeitsstunden ich voraussichtlich in den Relaunch (=kompletter Neubau der Seite) investieren muss und multipliziere sie mit meinem (vergleichsweise günstigen) Stundensatz. Bei sehr großem Aufwand (viele komplexe Funktionalitäten) biete ich auch einen besonders günstigen Pauschalpreis an. Dann geht es auf meine Kappe, wenn ich einige hundert Stunden länger brauche als kalkuliert. Dann reduziert sich eben mein realer Stundenlohn.


    Alternativ schlage ich vor, sich nach einem anderen Webseitenbauer bzw. -Agentur umzusehen und Angebote einzuholen. Das hat aber auch damit zu tun, dass mich nach und nach die Lust verlässt, noch weiterzuarbeiten ...

  • Und mitten in den Entwicklungsarbeiten für Joomla 4 wird schon von Joomla 5 geredet. Ich habe vor kurzen von einem Entwickler folgenden Satz gehört:

    Wenn bei Joomla 5 nicht sichergestellt ist, dass für J4 geschriebene Erweiterungen und Plugins weiterhin funktionieren, schmeiß ich hin und mach was anderes.

    Es geht gar nicht darum, dass darüber geredet wird, sondern, dass Joomla sich einen Release-Plan aufdoktriniert hat, der zum Kotzen ist. Und zumindest bisher nicht revidiert hat.


    Nüchtern betrachtet, hat sich das 4.2-Release verzögert, weil dolle "Improvements", deren tieferen Sinn und (angebliche) Vorteile nur noch die verstehen, die längst das Ruder übernommen haben, ins Joomla mit lächerlichen 2 Tests von "Freunden" reingebacken wurden und an entscheidenden Stellen floppen. Anstatt, dass die zahlreichen, bekannten Bugs bis zum letzten ausgemerzt werden...


    Wer die Muße hat kann sich das ja mal reinziehen, nachdem angemerkt wurde, dass das nicht rückwärtskompatibel ist, was da für Joomla 4.3 reingedingst werden.

    [4.3] Convert email cloack plugin to services by laoneo · Pull Request #38466 · joomla/joomla-cms
    Summary of Changes Converts the content email cloack plugin to services. Testing Instructions Create an article with an email address in the description and…
    github.com


    Also: Es kann schon sein, dass unter Joomla 5 Joomla-4-Erweiterungen noch laufen, die das Spiel mitgemacht haben, alle Nase lang für Joomla 4 angepasst werden zu müssen und erneut und ...


    Das Antwort-Blah-Blah von glücklichen Joomla-Jüngern, die mir irgendwas von Ressourcen erzählen und/oder Arroganz vorwerfen, kann man sich hier sparen.

  • Hallo Antonella,

    ich nutze auch Yootheme und bin froh, dass sich dieses in fast allen Fällen recht schnell auf Joomla 4 upgraden lässt, mal ausgenommen, die Erweiterungen sind kompatibel. Bei den älteren Seiten schlagen ich den Kunden ganz klar eine Neuerstellung vor, schon rein aus technischer Sicht ist das meistens sowieso die bessere Option. Wobei ich aus mehreren Gründen Joomla bevorzuge, Wordpress ist mir immer ein wenig suspekt hmm

    Vielleicht kann man sich bez. Yootheme hin und wieder austauschen, ich habe schon einige Jahre Erfahrung damit und versuche gerade rauszufinden, wie man mit dem integrierten Cookie Consent tatsächlich Cookies blockieren kann bzw. wie ich mit Youtube-Videos umgehe, die die Schrift Roboto mitladen usw.

    LG, Martin