Was man bei Joomla! verstehen muss ist, dass es genau dann eine neue Funktion im Core geben wird, wenn sich jemand hinsetzt und diese umsetzt. Da ist kein großer Geldgeber dahinter der von sich aus Teams formt (= bezahlt) und die dann an einer Aufgabe Fullzeit arbeiten können.
Viele Jahre hat das gut geklappt aber (und das ist kein Joomla!-Problem) hat sich die Gesellschaft "weiterentwickelt" und es ist nicht mehr ganz en vogue einfach Zeit in ein Projekt zu investieren mit denen ich mein Lebensinhalt verdiene. Bei z.B. Wordpress ist das einigermaßen egal, da dort Leuten einfach Geld bezahlt wird. Bei Joomla! wo niemand bezahlt wird, ist das natürlich fatal.
Aktuell halten wohl ca. 3-4 handvoll Leute den ganzen Laden in ihrer Freizeit am Laufen und es wird immer weniger mit aktiver Beteiligung.
Prinzipiell sähe (meine Meinung) die Zukunft von Joomla! nicht so negativ aus, wenn nicht wenige so viel machen müssten. Zu deiner Frage nach dem Fahrplan: nach der Kraftanstrengung von Joomla! 4 + Umbau des Release-Zykluses um das ganze strukturiert und professionell zu haben wäre jetzt genau der Zeitpunkt um Joomla! 8 zu planen (wie soll Joomla! in 4-5 Jahre aussehen) und dann auf heute zurück zu rechnen, was soll wann in welcher Version implementiert werden.
Probleme:
- wer plant das kostenlos (da ich sowas in meinem Job mache, weiß ich, wie viel Aufwand das ist)
- wer setzt es um?
- wer testet es?
Lösungen wären:
- Agenturen* schließen sich z.b. zusammen und bezahlen einen Entwickler, der solche Dinge umsetzt
- Agenturen* generell spenden bezahlte Programmierer-Zeit dem Projekt, damit Leute die solche strategischen Fragen klären könnten nicht mit Code-Maintenance beschäftigt sind
- Agenturen* übernehmen wichitge Nicht-Programmierer-Aufgaben wie Marketing, Dokumentation, Sponsorenaquise und und und
- ...
(* mit "Agenturen" ist eigentlich jeder gemeint, der mit Joomla! Geld verdient oder will, dass es noch weiter geht)
Im Endeffekt hat Joomla! (wieder meine Meinung) ein echt hochkompetentes Team, das aber mit so viel (kostenloser) Arbeit zugesch*** wird, dass es (wie du festgestellt hast) zu einer Lähmung im Projekt kommt. In erster Linie würde personelle Entlastung echt helfen. Dabei wäre Verlässlichkeit wichtig und dass man nicht sofort pikiert und eingeschnappt ist, wenn mal eine Funktion diskutiert wird. Hab schon häufiger erlebt, dass zwar motivierte Leute starten, aber dann eingeschnappt sind, wenn die "betreuende Person" nicht die Ressourcen hat um immer da zu sein als Ansprechpartner.
Zu deiner KI-Frage: es gibt ein GSoC-Projekt dieses Jahr, was die Grundlagen setzen soll. Leider sind da wieder nur Leute involviert, die nebenher noch diverse Teams leiten, für Releases verantwortlich sind und sonst relativ viel bei Joomla! machen. Schau mer mal.
Wie gewünscht nur mal ein paar Gedanken...