und was machen Seiten die sich auf Responsive nicht umstellen lassen?
Dann ist das Layout schon so uralt, dass schon alleine aus optischen Gründen sehr wahrscheinlich ein Redesign vorteilhaft wäre. Sprich mit einem moderneren frischen Design würde sich wohl auch die Conversion Rate erhöhen lassen...
Ich habe einen Kunden der hat in einem Bereich seiner Seite ein sehr umfangreiches Menü welches sich niemals sinnvoll auf einem mobilen Endgerät darstellen lässt.
In anderen Worten: Das Menü ist so komplex und umständlich, dass sich kein Kunde damit zurechtfindet. Hier ist angeraten sich intensiv mit Usability und User Experience auseinader zu setzen.
Obige Themen haben nichts mit "Mobilfähiger Website" zu tun! Eher schon mit "Funktionierender Website" i.S.v. "umsatzstark"...
Ein negatives pageranking wäre sehr schlecht da er einen Onlineshop betreibt.
"Page Rank" war ein nicht mehr weitergeführtes Signal (Sakla von kein PR, 0 - 10) von Google um die "Stärke" einer Website zu benennen, beispielsweise Wikipedia: PR 9. Was Du meinst ist wohl das Ranking der Keywords in den organischen SERPs. Dieses wird sich in der Desktopsuche auch nicht ändern. Nur in der mobilen Suche wird die Seite downgerankt werden. Sprich: Es wird (noch) weniger mobiler Traffic aufschlagen.
Bisher war das kein Problem das die Seite nicht mobilefähig ist, bzgl. Verkäufe.
Doch war es schon! Wenn die Seite nicht mobilfähig ist, haben die Nutzer wohl auch keinen/kaum mobilen Umsatz gemacht. Hier mal eine Beispielrechnung (Die lässt sich ganz leicht in der Luft zerreissen, ist mathematisch so natürlich nicht haltbar und berücksichtigt nicht alle Faktoren, mir geht es nur darum mal Größenordnungen aufzuzeigen.):
Ein Onlineshop macht am Desktop 10.000 Sales monatlich. D.h. im Jahr 120.000 Bestellungen. Gehen wir von einem durchschnittlichen Warenkorb in Höhe von € 50,-- aus, haben wir einen Jahresumsatz von € 6.000.000.
Die durchschnittliche Nutzung von mobilen Endgeräten im eCommerce (nur Deutschland):
2012: 30%, 2013: 40%, 2014: 45%, 2015: 50% (Prognose)
Rechnen wir konservativ (diese Prozentzahlen oben drauf schlagen) und gehen davon aus, dass diese Nutzer eben nicht eingekauft haben, kommen wir auf einen entgangenen Umsatz in den vier Jahren in Höhe von: € 9.900.000. Würden wir es umgekehrt rechnen, hätte der tatsächlich erwirtschaftete Umsatz über die Jahre weniger werden müssen. Das kann nur Dein Kunde beantworten.
Soll heißen: Natürlich hatte der Kunde ein Problem! Und zwar sind ihm im schlimmsten Fall rund € 2.500.000 Umsatz pro Jahr entgangen. Geld das auf der Strasse lag. Und das alles nur, weil man die paar Tausend Euro für ein vernünftiges und mobilfähiges Frontend nicht investiert hat!
Was genau heißt das nun für die jeweilige Webseite genau?
Wie oben schon beschrieben: Mobil werden die Karten neu gemischt. Mobil konkurrieren mobilfähige Seiten um die ersten Plätze. Dieser Index und seine Reihenfolge ist unabhängig von der Desktopsuche. Du kannst also mit "Schuhe online kaufen" am PC mit Deiner Seite auf Platz 1 ranken und am Smartphone irgendwo auf Seite 6 oder tiefer, je nach mobilfähiger Konkurrenz.
Ich bin ehrlich gesagt nicht so der Fan von diesem alles muss auf mobilen Endgeräten laufen. Das sollte doch bitte dem Seitenbetreiber überlassen werden was für Ihn notwendig ist und was nicht.
Übernimmt eigentlich auch die Kosten für die Umstellung auf ein responsive Design? Also irgendwie sollte sich Google auch mal Gedanken machen was solche Entscheidungen für wirtschaftliche Folgen hat. Mit viel Macht geht viel Verantwortung einher!
Manchmal muss man die Leute auch zu Ihrem Glück zwingen!
Und, Google macht das nicht für oder gegen Websitebetreiber, sondern einzig für die eigenen User. Und die sind ziemlich verärgert wenn ihnen Google am Smartphone eine Website als bestes Suchergebniss anzeigt, was sie aber auf ihrem gerade benutzen Endgerät gar nicht benutzen können. Da würde ich mir auch denken: Verdammt Google, ihr wisst doch dass ich mobil unterwegs bin, da hat dieses Suchergebniss für mich keine Relevanz!
Deine Forderung nach Schadenerstaz finde ich ja schon etwas lustig. Wer hat denn diesen Kunden die letzten vier Jahre (falsch) beraten? Mobile Endgeräte gibt es doch nicht erst seit gestern! Ich diskutiere dieses Thema nun schon seit rund drei Jahren auf dem Münchner Joomla-Stammtisch. Beispielsweise wurde Twitter Bootstrap bereits 2011 veröffentlicht. Und zwar deshalb, weil jedem in der Branche klar war, dass der mobile Markt nicht mehr zu ignorieren ist (damals schon!). Alleine mit diesem Framework ist es seit dem jedem blutigem Anfänger möglich ein reponsives Design zu erstellen. Wenn man sich über vier Jahre nicht mit seinem Markt, den äußeren Einflüssen oder Veränderungen der Dynamik beschäftigt geht man sogar im stationären Offlinehandel pleite. Im Internet aber kann ich es nicht anders als grob fahrlässig oder Sabotage bezeichnen...
Ich würde Deinem Kunden empfehlen seine Schadensersatzforderung für den entgangenen Umsatz in Höhe von € 9.900.000 an seine betreuende Internet- u/o Online-Marketing-Agentur zu stellen!
PS: Beim erneuten lesen fiel mir auf, dass ich wohl doch sehr hart formuliert habe. Obiges ist nicht persönlich oder gar als Angriff gemeint. Ich habe meinen Wortlaut dennoch stehen lassen um einen alternativen Blickwinkel auf die Thematik zu verdeutlichen und zu unterstreichen.
Nachtrag:
Nur um es erneut zu verdeutlichen:
Responsives oder mobilfähiges Design ist NICHT "für mobil optimiert"! Sondern lediglich die einfachste Basis, damit es technisch überhaupt funktionieren kann.
Wenn es darum geht eine Website für z.B. mCommerce zu optimieren, müssen wir über Title, Description, Überschriften, angepasster Content (responsive Content), Relevanz der Inhalte, GEO-Lokalisierung, Remarketing, usw. sprechen. Zusätzlich primär natürlich der ganze Pagespeed-Kram (schneller Server, schlanker Code, optimierte Bilder, etc.).
Nicht, dass jetzt jemand mit einem Secreenshot aus Google Analytics daher kommt um vermeintlich zu beweisen, dass er trotz mobilfähigem Design keine mobilen Zugriffe hat oder keinen mobilen Umsatz macht...